Freitag, 30. Juli 2010

>Sprachkürze gibt Denkweite.< 
Jean Paul

Montag, 14. Juni 2010

>Schloss Schattenhall

Getürmt aus Buch auf Buch
Verlassen und verflucht
Gesäumt von toten Fenstern
Bewohnt nur von Gespenstern
Befallen von Getier
Aus Leder und Papier
Ein Ort aus Wahn und Schall
Genannt Schloss Schattenhall<

aus "Die Stadt der träumenden Bücher" von Walter Moers

Samstag, 13. März 2010

>Lest, bildet euch! Allein die Lektüre entwickelt unseren Geist, das Gespräch verwirrt und das Spiel verengt ihn.< Voltaire

Mittwoch, 16. Dezember 2009




>Die Träume der Welt  haben zwei Feinde: die Welt und die Träumer.
Hans Kasper

Montag, 7. Dezember 2009


>Gedichte sind nicht stationär,
sondern ständig in Bewegung. Ich laufe ihnen nach; einholen aber kann ich sie nicht. Nur ihren Schatten kann ich erhaschen.<

Christian Teissl, Markierungen, Bruchstücke

Sonntag, 29. November 2009


>Ich wollte mich existent machen für die anderen, indem ich ihnen auf die unmittelbarste Weise mitteilte, wie ich mein eigenes Leben empfand: Das ist mir in etwa geglückt. Ich habe handfeste Feinde, aber ich habe mir unter meinen Lesern auch viele Freunde erworben. Nichts anderes wünschte ich mir.<

Simone de Beauvoir

Freitag, 27. November 2009

>Wie denke ich nun über mein Schreiben? Ich möchte Leben, Tod, Vernunft und Wahnsinn darstellen. Besitze ich die Kraft die wahre Wirklichkeit wiederzugeben? Oder schreibe ich nur Essays über mich selber?<

Virginia Woolf, Tagebuch

Dienstag, 17. November 2009



>Ich sehe seit einer Zeit,
wie alles sich verwandelt.
Etwas steht auf und handelt
und tötet und tut Leid.<

Rainer Maria Rilke, Ende des Herbstes, 
1. Strophe

Sonntag, 8. November 2009


>In vielen Büchern habe ich mich gelesen und nichts als mich. Was nicht ich war das konnte ich gar nicht entziffern. Da hätte ich eigentlich die Bücher nicht lesen müssen
Erich Fried

Donnerstag, 5. November 2009

 

>Wenn es keinen Konsum gibt, geht gar nichts mehr.< 
Jil Sander


Sonntag, 1. November 2009


>Ich las schon lang. Seit dieser Nachmittag, mit Regen rauschend, an den Fenstern lag. Vom Winde draußen hörte ich nichts mehr: mein Buch war schwer. Ich sah ihm in die Blätter wie in Mienen, die dunkel werden von Nachdenklichkeit, und um mein Lesen staute sich die Zeit.<
Rainer  Maria Rilke

Montag, 19. Oktober 2009


>Letzten Endes schreibt man, um ein anderer zu werden. Schreiben bedeutet immer Verwandlung.<
Christian Teissl


>Ein Künstler malt, damit er etwas zum Anschauen hat, manchmal muss er schreiben, damit er auch etwas zum Lesen hat.<
Barnett Newman

Freitag, 25. September 2009

>Ich muss von mir selbst weggehen, bis die Fiktion, aber auch die Sprache das Ganze übernimmt und nach ihren eigenen Gesetzen handelt. Man muss das Eigentliche, das, was wirklich passiert ist, auseinandernehmen und zerschlagen, um es auf eine erfundenen Weise wiederaufbauen zu können, die dem Realen nahekommt. Das ist ja das Verrückte.<
Herta Müller, Interview Profil Nr. 38, 2009

Montag, 21. September 2009

 

>Ich suche Trost im Wort,
das niemals noch mich trog,
das von den Dingen mir getreu den Umriss zog,
wie durch ein Blatt
ein Kind die Fibel für sich paust,
die Bilder und den Sinn,
der zwischen ihnen haust.<
Theodor Kramer

Samstag, 29. August 2009


>Es gibt keinen Weg, der nur in eine Richtung führt.<
Ernst Ferstl

Montag, 3. August 2009


>Wundersame Dinge geschehen einem in Griechenland - wundersame, gute Dinge, die sonst nirgends auf der Welt geschehen können.<
Henry Miller

Sonntag, 2. August 2009


>Es ist eine andere Welt, in der man zwischen »Freiheit« und »Freizeit« nicht unterscheiden kann, »Gesellschaft« sagt und »Zielgruppe« meint, von einem »Konzept« spricht und nicht einmal eine »Idee« besitzt, von einer »Idee« spricht und nicht einmal einen Einfall hat.<
Roger Willemsen

Donnerstag, 23. Juli 2009


>Die Schriftsteller können nicht so schnell schreiben, wie die Regierungen Kriege machen; denn das Schreiben verlangt Denkarbeit.<
Berthold Brecht

Donnerstag, 16. Juli 2009


>Ich weiß genau, was ich schreiben muss, damit die Worte mächtig werden, damit sie schmecken und riechen.<
Cornelia Funke

Donnerstag, 9. Juli 2009


>Mangel an Geld schmiedet uns fest an die Erde, man bekommt die Flügel beschnitten, man merkt es nicht, weil die Schere ganz vorsichtig täglich nur eine Ahnung abschneidet.<
Paula Modersohn-Becker



Mittwoch, 17. Juni 2009



>Heute existiert die Welt im Grunde nur noch für den, der liest.<
Hannes Stein

Freitag, 12. Juni 2009



>
Nicht Worte sollen wir lesen, sondern den Menschen, den wir hinter den Worten fühlen.<
Samuel Butler d.J.

Sonntag, 31. Mai 2009



>Worte gibt es, die einen Menschen auf den Weg bringen. Worte gibt es, die einen Menschen vom Weg abbringen.<
Aus der Türkei

Freitag, 29. Mai 2009




>
Der Autor müsste das Zeitliche segnen, nachdem er geschrieben hat. Damit er die Eigenbewegung des Textes nicht stört.<
Umberto Eco

Mittwoch, 27. Mai 2009


>Von den meisten Büchern bleiben nur Zitate übrig. Warum nicht gleich nur Zitate schreiben?<
Stanisław Jerzy Lec

Sonntag, 24. Mai 2009



>Journalismus ist unlesbar und Literatur wird nicht gelesen<
Oscar Wilde

Donnerstag, 21. Mai 2009



>Eine bittere Gurke? Wirf sie weg! Dornensträucher im Weg? Weiche ihnen aus! Das ist alles. Frage nicht noch: Wozu gibt es solche Dinge in der Welt?<
Marc Aurel


Dienstag, 19. Mai 2009





>
Auch wenn ich die Wissenschaftssprache beherrsche, muss ich doch nicht immer nur gebildet reden. Wer das von mir erwartet - fuck you.<
Reyhan Sahin

Sonntag, 17. Mai 2009


>Jetzt knistert es im Gebälk; es knistert im Gebälk des Daches, das ist der schwere Schnee; es knistert nicht im Gebälk der Gesellschaft. Die Bilanz ist aktiv; es sind bei der Geschäftsführung keine Umtriebe vorgekommen. Es biegen sich nur die Balken durch den Plafond, es knistert im Gebälk.<
Peter Handke , Begrüßung des Aufsichtsrats.

Samstag, 16. Mai 2009



>Mit dem Besten, was in mir steckte, hatte ich versucht, ein bißchen mehr Glück in diese Welt hineinzuschreiben.<
Frances Hodgson Burnett

Sonntag, 3. Mai 2009


>Alt ist das Wort, doch bleibet hoch und wahr der Sinn.<
Johann Wolfgang von Goethe

Dienstag, 28. April 2009

>Es zeugt ja bereits von geringer Sorgfalt, wenn jemand behauptet, etwas sei eine Metapher. Wenn man auf Aristoteles´s Politik und auf andere Texte der Tradition zurückgeht, kann man sagen, dass alle Begriffe Metaphern sind.<
Niklas Luhmann

Montag, 30. März 2009


>Die Schrift ist ein toter Buchstabe, den nur die Einbildungskraft und der Verstand des Lesens beleben kann.<
Christian Garve

Samstag, 28. März 2009

>Lesen ist für mich die vergnüglichste und süßeste Beschäftigung für ungefähr zwei bis sechs Stunden täglich. Ich weiß nicht, wann ich zuletzt mal Tage ganz ohne Lesen verbracht habe. Beim Lesen habe ich das Gefühl, ich gewinne Zeit, Lebenszeit, Aufmerksamkeit, Konzentration, Anregung, Bilder, Erfahrungen.<
Julia Franck

Montag, 23. März 2009


>Nur noch Historiker und andere Spezialisten werden in Zukunft Schreiben und Lesen lernen müssen.<
Vilém Flusser

Sonntag, 22. März 2009


>Symbolische Macht ist die Macht, Dinge mit Wörtern zu schaffen.<
Pierre Bourdieu

Freitag, 20. März 2009



>Ich kenne nichts auf der Welt, dass eine solche Macht hat, wie das Wort. Manchmal schreibe ich eines auf und sehe es an, bis es beginnt zu leuchten.<
Emily Dickinson

Montag, 16. März 2009


>Hol der Teufel das Briefeschreiben! Wenn wir nur beisamen wären!<
Katherine Mansfield

Sonntag, 15. März 2009


>Wer bin ich?

Ein Dichter.

Was tue ich?

Ich schreibe.

Und wie lebe ich?

Ich lebe.<
Boheme

Donnerstag, 12. März 2009


>Ein gutes Wort kann Steine brechen.<
Aus dem Kaukasus

Dienstag, 10. März 2009



>Beim Text muss sich einer quälen, der Absender oder der Empfänger. Besser ist, der Absender quält sich.<
Wolf Schneider

Montag, 9. März 2009


>Beim Lesen lässt sich vortrefflich denken.<
Leo Tolstoi

Dienstag, 3. März 2009


>Schreiben: Ein Schrei gegen das Verderben! - das ist es genau. Nicht ein Protest - ein Schrei.<
Katherine Mansfield

Sonntag, 1. März 2009


>Wenn ihr bleiben werdet an meinem Wort, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.<
Johannes 8

Samstag, 28. Februar 2009





>Ein Buch muß die Axt sein für das gefrorene Meer in uns.<
Franz Kafka


>Es sind nicht Texte, sondern Bilder, die die Wende zum 21. Jahrhundert markieren.<
Hubert Burda

Dienstag, 24. Februar 2009


>Die meisten Werber, die ich kennengelernt habe, haben noch nie Rilke gelesen, verwechseln Fraunhofer mit einer Kneipe und halten Paganini für ein belegtes Brötchen.<
Wolfgang Beinert

Sonntag, 22. Februar 2009


>Wer heute erfolgreich kommunizieren möchte, muss das Gewohnte verlassen.<
Wolfgang Beinert

Freitag, 20. Februar 2009



>Ohne zu schreiben, kann man nicht denken; jedenfalls nicht in anspruchsvoller, anschlussfähiger Weise.<
Niklas Luhmann